Ein neues Gemeindehauses?
Kurze Geschichte unseres Gemeindehauses und einige wenige Anmerkungen Planungen zu einem neuen Gemeindehaus
Nachdem die Diözese Mainz Planungskosten für ein neues Gemeindehaus der Pfarrgemeinde St. Bonifatius bewilligt hat, wurde inzwischen die von den Gremien ausgesuchte Architekint Dipl. Ing. Karen-Li Willius mit der endgültigen Planung beauftragt. Wie an vielen anderen Orten und zu passenden Anlässen auch hier der Aufruf, den Bau des Gemeindehauses mit einer Spende zu unterstützen. Das Ergebnis wird sich lohnen, benutzen doch fast 25 Gruppen das Gemeindehaus oder wollen dies zukünftig tun, davon eine große Zahl von Jugendlichen, die Zukunft nicht nur der Pfarrgemeinde.
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Kurze Chronologie:
- Im August 1976 ergab ein Gespräch mit Herrn Domkapitualr Lulay, dass der Bau eines Gemeindehauses von der Diözese erst Anfang der achtziger Jahre im größeren Umfang unterstützt werden könnte.
- Am 14.10.1976 erörterte der Kirchenstiftungsrat den Neubau eines Gemeindehauses, ohne Unterstützung des Bistums
- Am 9.11.1976 bestellt der Kirchenstiftungsrat einen Bauauschuß für den Neubau eines Gemeindehauses. Ihm gehörten an: Herr Becker (als Bauleiter, Herr Eitel und Herr Henseler).
- Vom 28.3.-28.6.1977 erfolgt der Abbruch eines Fremdarbeiterheimes in Darmstadt, dass z.T. als Baumaterial verwendet wurde.
- Am 1.10.1977 erfolgt die Baugenehmigung durch das Kreisbauamt.
- Im November 1977 erfogte die Aufschüttung des Areals und die Vorbereitung des Baufelds
- Am 25.7.1978 wurden die Fundamentgräben fertiggestellt.
- Am 25.10.1978 wurden die Außenmauern erstellt und anschließend die Bodenplatte betoniert.
- Am 15.11.1978 wurde das Dach fertiggestellt.
- Im Laufe der Jahre 1979 und 1980 erfolgt die Erstellung der Innenwände und der restliche Innenausbau.
- Am 12.10.1980 wurde das Gemeindhaus feierlich eingeweiht.
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Ausschnitte aus einem Bericht des Bauleiters (Herr Becker):
Die Anfänge; wie aus einem Fremdarbeiterheim unser Gemeindehaus werden sollte:
Anfang 1977 wurde durch unser Gemeindemitglied Herr Eitel bekannt, dass sein Arbeitgeber, die Firma Donges Stahlbau in Darmstadt eine Wohnbaracke, die 15 Jahre durch „Fremdarbeiter“ bewohnt war, entfernt werden sollte. Die Firma erlaubte uns, die Baracke abzubrechen, die dann in Seeheim wieder aufgestellt werden sollte. Nach einer Besichtigung der Baracke durch das Bischöfliche Ordinariat erhielten wir die Zusage, dass uns ein Zuschuss in Höhe von DM 60.000 für den Aufbau zur Verfügung gestellt würde. Mit dem Grundstück der eigenen Gemeinde standen uns DM 48.000 zur Verfügung, so dass mit diesem Betrag und Gottes Hilfe das Vorhaben begonnen werden konnte.
In den Wochen vom 28.3.1977 bis 28.6.1977 erfolgte unter starker Beteiligung der Gemeindemitglieder der Abbruch des zur Verfügung gestellten Fremdarbeiterheimes in Darmstadt. Mit einem LKW des TVF und einem der Firma Hartwig in Seeheim wurden die gewonnenen Bauteile, soweit noch verwendbar, verladen und nach Seeheim gebracht. Hier wurden sie auf dem Kirchplatz gelagert, soweit notwendig, im Keller der Hl. Geist Kirche. Dann begannen die Vorarbeiten. Unser Gemeindemitglied, Herr Rip, stellte die notwendigen Unterlagen für die Baugenehmigung her, die sich im wesentlichen auf den Bauplan des Hauses von Darmstadt stützte. Die erste Baugenehmigung erfolgte durch das Kreisbauamt am 1.10.1977.
Der Rohbau:
Nach Angaben des Bischöflichen Bauamtes sollte der Eingang in das Gemeindehaus etwa 17 cm höher liegen als der äußere Außenplatz der Kirche. Das hatte zur Folge, dass bei Einbringung des Betons auf dem Erdreich und bei Einbringung des Estrichs und Fußbodens besondere Vorsicht bei der Abdichtung gegen aufsteigende Erdfeuchtigkeit geboten war. Das Gelände musste zunächst aufgefüllt werden, was im November 1977 mit 374 cm³ Erdreich erfolgte.
Das schlechte Wetter, das im Jahr 1977 im Winter und auch im 1. Halbjahr 1978 eintrat, machte eine Fortsetzung der Bauarbeiten unmöglich. Bevor dann im Juli 1978 die Weiterführung der Arbeiten möglich wurde, musste ein Behelfsweg über den Parkplatz zur Baustelle geschaffen werden, damit der Transport der Baustoffe mit LKW möglich wurde.
Endlich, nachdem am 25.7.1978 der Fundamentgraben ausgeschachtet und in der folgenden Woche die Bodenplatten eingebracht waren, erhellten sich auch die Gesichter der Kirchenbesucher. Sie sahen nun, dass wirklich etwas geschah, etwas zu sehen war.
Ursprünglich war geplant, die Hälfte der neuen Halle in Massiv-Hohlblocksteinen zu errichten und für die andere Hälfte die Außenwände aus den gewonnenen Platten der Darmstädter Halle zu verwenden. Es zeigte sich jedoch, dass die gewonnenen Platten nur schwer verwendbar waren. Das Problem wurde einfach dadurch gelöst, dass zwei Gemeindemitglieder die Kosten für die Massivwände für die 2. Hälfte des Baus übernahmen. Am 25.10.1978 erfolgte die Auftragserteilung für die Außenmauern und die beiden tragenden Innenmauern an die Firma Eisinger, die am selben Tag bereits fertiggestellt wurden.
Nachdem die Balkenlager aus den gewonnenen Balken der Darmstädter Halle verlegt waren, fanden Überlegungen statt, ob man, wie in Darmstadt, ein Flachdach auftragen sollte. Auf Grund der Erfahrungen mit Flachdächern allgemein, sowie auf den Nebenräumen der Hl. Geist Kirche, wurde beschlossen, ein Satteldach vorzusehen und dieses mit Welleternit abzudecken. Diese Änderung machte eine Nachtragsbaugenehmigung notwendig. Auch dieser Plan wurde von unserem Gemeindemitglied Ripp ehrenamtlich erstellt. Am 15.11.1978 war das Dach fertiggestellt und die zu erwartende schlechte Witterung konnte keine Schäden mehr anrichten.
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Ein Wort zur Ehrenamtlichen Mitarbeit:
Wie schon bereits erwähnt, haben sich während der Bauzeit eine große Anzahl von Gemeindemitgliedern bis zur Fertigstellung des Gebäudes in freiwilliger Leistung beteiligt. Es wurden drei Großeinsätze durchgeführt, bei denen sich jeweils über 30 Helfer beteiligten, vor allem bei den Entwässerungsgraben zur Verlegung der Dachrinnen und Rohre zum Hauptkanal, sowie den Leitungsgräben für Erdgas und Elektrizität von der Kirche zum Gemeindehaus. Ebenfalls wurden die Gräben wieder verfüllt. Spezialarbeiten wurden durch eigene Kräfte ohne Lohnkosten durchgeführt. So z.B.: Holzdecken, Elektroarbeiten, Sanitäranlagen, Plattenarbeiten, Maler- und Anstreicherarbeiten, Tapezierarbeiten und Küchenaufstellung. Ohne die Mitwirkung aller Beteiligten wäre das Werk nicht durchführbar gewesen. Mit Zuschüssen und Spenden ergab sich eine Summe von DM 315.000, so dass das Werk ohne einen Pfennig Schulden seiner Bestimmung übergeben werden konnte.
Der Innenausbau:
Um in den schlechten Witterungsmonaten weiter arbeiten zu können, mussten die Fenster provisorisch mit Spanplatten abgedichtet werden. Ende Februar erfolgte die Weiterführung der Arbeiten im Innenbereich. Diese wurden dann zügig fortgeführt, je nach Mithilfe von Gemeindemitgliedern. Folgende Arbeiten wurden ausgeführt: Verlegen der Bodenbalken, Isolieren der Betonsohle gegen Feuchtigkeit, Einbringen des Estrichs, Einbringen der Dachisolierung (Kälte-Wärme-Schutz), Stellen der Innenwände durch gewonnenen Außenwände.
Im laufe der Jahre 1979 und 1980 erfolgte die Herstellung des Innenausbaus, so dass am 12.10.1980 endlich zur Freude aller die Einweihung mit Übergabe vorgenommen werden konnte.
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